Die 5 sicheren Orte – Teil 5: Der spirituelle sichere Ort

Die 5 sicheren Orte – Teil 5: Der spirituelle sichere Ort

Manchmal ist es nur ein Augenblick – das Sonnenlicht, das durch Blätter fällt.
Das leise Knacken von Zweigen unter den Füßen.
Oder der tiefe Blick in die Augen eines Tieres, in dem wir uns plötzlich verstanden fühlen.

Kinder spüren solche Momente oft noch klarer als Erwachsene.
Sie zeigen uns, dass es Orte gibt, an denen wir nicht nur sicher, sondern verbunden sind – mit etwas, das größer ist als wir selbst.

Kinder finden Sicherheit nicht nur in Räumen oder bei Menschen, sondern auch in etwas Größerem – etwas, das über den Alltag hinausreicht. Das kann man den spirituellen sicheren Ort nennen.

Für die einen ist das die Vorstellung, von Gott oder einer höheren Kraft behütet zu werden. Für andere ist es das Einssein mit der Natur – das Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein, wenn sie in den Himmel schauen, am Meer sitzen oder durch den Wald laufen. Wieder andere finden ihren spirituellen sicheren Ort in einer tiefen Verbundenheit mit der Schöpfung, einem inneren Gebet, einer Meditation oder einer ganz eigenen kleinen Ritualwelt.

Spirituelle sichere Orte können vielfältig sein:

  • Glaube und Religion – z. B. die Vorstellung, von Gott, einem Sschöpfer begleitet zu werden, ein Gebet vor dem Schlafen, das Wissen, dass man nie allein ist.

  • Natur – ein Baum, unter dem man sitzt, das Rauschen eines Baches, das Gefühl von Wind im Gesicht.

  • Schöpfung und Verbundenheit – Dankbarkeit für das Leben, ein Lied, das Kraft gibt, oder eine Geschichte, die Hoffnung schenkt.

  • Innere Bilder oder Meditation – eine Fantasiereise an einen besonderen Ort, an dem man sich geborgen fühlt.

Warum diese Bilder für Kinder wichtig ist

Kinder, die Zugang zu einem spirituellen sicheren Ort haben, können selbst in unsicheren oder herausfordernden Situationen Halt finden. Dieser Halt kommt von innen, aber er ist oft genährt durch eine Verbindung nach außen – zu etwas, das größer ist als wir selbst. Das gibt Mut, Hoffnung und das Gefühl: Ich bin getragen.

So kannst du dein Kind unterstützen

  • Offen fragen: „Gibt es einen Ort oder etwas, an das du denken kannst, wenn du dich geborgen fühlen willst?“

  • Rituale schaffen: Zum Beispiel ein Lied, ein Gebet, ein Dankbarkeitsmoment am Abend oder ein gemeinsamer Blick in den Sternenhimmel.

  • Naturerlebnisse ermöglichen: Regelmäßig draußen sein, Lieblingsorte in der Natur gemeinsam besuchen.

  • Innere Bilder stärken: Fantasiereisen anbieten, in denen das Kind einen besonderen, nur für sich bestimmten Ort in Gedanken besuchen kann.

5 Ideen, wie Kinder über die Natur einen spirituellen sicheren Ort finden können

  1. Baumfreundschaft schließen
    Jedes Kind sucht sich „seinen“ Baum – im Garten, Park oder Wald.
    Dort darf es sich anlehnen, den Stamm umarmen, mit den Fingern die Rinde ertasten. Eltern können dazu anregen, dem Baum einen Namen zu geben und immer wieder zu besuchen.

  2. Still werden, um mehr zu hören
    Zusammen einen ruhigen Ort in der Natur aufsuchen (Waldlichtung, Bachufer) und zwei Minuten schweigen. Danach darüber sprechen: „Was hast du gehört?“, „Was hat sich verändert?“. So entsteht das Bewusstsein für feine, oft überhörte Verbindungen.

  3. Mit Tieren sprechen – ohne Worte
    Beim Beobachten von Vögeln, Kaninchen, Insekten oder Pferden ermutigen, einfach da zu sein, still zu schauen und zu spüren, wie sich die Stimmung verändert. Vielleicht antwortet das Tier mit einem Blick, einer Bewegung – für Kinder eine magische Erfahrung von Kontakt.

  4. Barfußpfade & Bodenkontakt
    Barfuß über Wiese, Erde, Sand oder Laub gehen. Eltern können das als kleines Ritual gestalten: „Wir grüßen die Erde“. Das Körpergefühl vermittelt: Ich bin gehalten und getragen.

  5. Naturgeschenke sammeln
    Blätter, Steine, Federn oder Muscheln, die sich „besonders“ anfühlen, dürfen mitgenommen werden. Zuhause kann daraus eine „Schatzkiste der Verbindung“ entstehen – ein greifbarer Anker an den sicheren Ort in der Natur.

Ein spiritueller sicherer Ort ist -wie die anderen sicheren Orte -eine wirksame Methode, bei sich selbst Sicherheit zu finden.

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